Zum Thema Brothistorie

Die Geschichte der Fladenbrote

Fladenbrote sind die Urform aller Brote und bis heute die am weitesten verbreitete Brotform.

Im Gegensatz zu den in Europa verbreiteten Brotlaiben, die erst vor 6.000 Jahren „erfunden“ wurden, kennt man Fladenbrote wohl schon seit rund 22.000 Jahren. Sie sind möglicherweise durch Zufall entstanden, als ein Brei aus wild gesammelten Süßgräsern (Getreide) und Wasser versehentlich auf einen heißen Stein umkippte und dort trocknete bzw. backte. Erstaunt hat der Ägypter oder Sumerer festgestellt, dass der Brei als Brot viel besser schmeckt, zudem besser verdaulich und auch besser transportabel ist.

Die Menschen waren damals und noch bis vor rund 11.000 Jahren Nomaden, also Jäger und Sammler, die von Ort zu Ort wanderten. Brennstoff war dabei stets Mangelware. Das Brot musste schnell fertig werden, solange das Feuer noch heiß genug war. Hier sind Fladenbrote aufgrund der Kürze der Backzeit im Vorteil. Zudem reicht ein heißer Stein oder ein heißes Blech aus, um Fladenbrote zu backen, während die heute üblichen Brotlaibe einen geschlossenen Backraum benötigen.

Auf der Wanderschaft gab es auch keinen Platz für Geschirr und Besteck, insofern war und ist das Fladenbrot nicht nur ein Lebensmittel an sich, sondern stets auch eine Art essbares Besteck zur Aufnahme anderer Speisen.

Außer in Marokko, das von Arabien und Westeuropa beeinflusst ist, sind fast alle traditionellen Brotsorten im Nahen Osten und in Afrika Fladenbrote. Man findet in den kleinen Dörfern Ägyptens, des Iran und der Türkei noch heute Tonöfen, die genauso aussehen, wie die auf tausende Jahre alten Grabbildern. Sie werden mit Holz, Maiskolben oder auch Kamel-Dung gefeuert und die Fladenbrote an den heißen Ofenwänden gebacken. Die Fladenbrote des Nahen Ostens sind in der Regel alle gesäuert. Bereits die alten Ägypter beherrschten die Kunst des Säuerns.

Hier findest Du eine aufwändig erstellte Liste aller Fladenbrote