Wer früher „Brot“ sagte, meinte etwas ganz anderes…
Brot heißt im Lateinischen „Panis“. Hieraus wurde in Frankreich „Pain“, in anderen Ländern Pane (z.B. in Italien), Pan (u.a. in Spanien), Pen (z.B. in Haiti) oder Ppang (Korea). Mit dem altgermanischen Wort „brauđa“ wurden zunächst nur gelockerte Brote mit Sauerteig bezeichnet. Brote aus ungesäuertem Teig hingegen nannte man damals „Laib“. Noch heute heißt Brot in Estland „Leib“ und im Finnischen „Leipä“.
Doch bereits in althochdeutscher Zeit wurde die Bezeichnung „Prôt“ auch auf Backwaren aus ungesäuertem Teig übertragen. Hieraus ist das deutsche Wort „Brot“ entstanden, ebenso wie „Bread“ im englischen Sprachraum, „Brød“ oder „Bröd“ in Skandinavien bzw. „Brood“ u.a. auf Afrikaans. Gemeint war damals aber keinesfalls nur das, was wir heute Brot nennen. Die Bezeichnung „Brot“ stand früher nicht alleine für das Lebensmittel Nummer 1, sondern stets als Synonym für Nahrung, Speise, Beschäftigung oder Unterhalt. So bezeichnen Begriffe wie „Abendbrot“ oder „Brotzeit“ bestimmte Mahlzeiten, während Redewendungen wie „in Lohn und Brot stehen“ oder „brotlos sein“ umschreiben, ob einer sein Auskommen hat oder nicht.