Brot in der Ernährung – Der Brotexperte: alle Fakten rund um Brot https://www.brotexperte.de Herstellung von Brot, Rezepte, der Brotmarkt, Historie, Inhaltsstoffe, Brot-Trends und mehr Mon, 03 Aug 2020 16:02:00 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.2.20 War das Brot früher besser? https://www.brotexperte.de/brot-in-der-ernaehrung/brot-frueher/ https://www.brotexperte.de/brot-in-der-ernaehrung/brot-frueher/#comments Sat, 01 Aug 2020 07:53:00 +0000 http://wp12181020.server-he.de/www-bkbe-de/?p=246 „Wie früher“ weckt in unserer schnelllebigen Zeit Sehnsüchte. Doch nicht alles war früher besser, wie dieser Beitrag beweist…

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Immer wieder hört man die Aussage, dass das Brot früher besser gewesen sei. Sätze wie diese sind voller Nostalgie und Sehnsucht nach der „guten alten Zeit“, die es aber so (auch beim Brot) leider nie gab, wie dieser Beitrag beweist…

„Backen und Brauen gelingen nicht immer“

Bis man die Hefegärung entdeckte, war die Brotqualität reiner Zufall. Noch im 16. Jahrhundert wusste der Volksmund: „Backen und Brauen gelingen nicht immer“. Zu den gängigen Werkzeugen eines Bäckers gehörte damals das Bäckerhorn, das immer dann laut geblasen wurde, wenn ein Brot gelungen war. Dann wurden die Holzläden vor dem Bäckerladen geöffnet. Das Wort „Ladenöffnung“ kommt von daher! Bis vor gut 100 Jahren ging es auch überhaupt nicht um Brotaroma und -qualität, sondern um die Produktion von Kalorien, damit die Menschen nicht verhungerten! Die Ernährung bestand früher teilweise aus bis zu 80 % aus Brot, was die Bedeutung des Kulturgutes Brot für die damalige Zeit erklärt. Neben dem täglichen Brot für den Alltag gab es dabei auch besondere Brote für Festtage, doch die Zeiten waren hart.

Die Versorgung mit Getreide war damals bei weitem nicht so sicher wie heute. In Notjahren wurde das Brot oft mit zweifelhaften Zutaten wie z.B. Sägemehl gestreckt. Kein geringerer als der spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer hat ein eigenes Brotrezept für Notzeiten geschaffen und als „Verfahren zur Herstellung eines dem rheinischen Roggenschwarzbrot ähnelnden Schrotbrotes“ patentieren lassen. Heutigen Qualitätsansprüchen würde es nicht mehr genügen.

Tod durch Brot

Auch Mutter Natur hat früher oft ins Brot gepfuscht, z.B. durch zu feuchte Erntebedingungen, die regelmäßig zu Vergiftungen durch Mutterkornalkaloide führten, Ergotismus genannt. Früher nannte man die Erkrankung oft „Sankt Antonius-Feuer“, je nach Region auch Sankt-Antonius-Rache, Muttergottesbrand (Westfalen) usw. Die Bezeichnung „Sankt Antonius Feuer“ geht auf die Mönche des Antoniter-Ordens zurück, die im 15. Jahrhundert in ganz Europa etwa 370 Spitäler betrieben und dort Opfer der weit verbreiteten Krankheit behandelten. Diese war derart gefürchtet, dass Prozessionen und Zeremonien zu ihrer Abwehr zelebriert wurden. Noch heute wird auf Sardinien alljährlich im Januar das „Focolare di Sant’ Antonio“ (Antoniusfeuer) zur Abwehr von Krankheiten gefeiert.

Die erste historisch belegte Ergotismus-Epidemie trat im Jahr 857 bei Xanten auf. Im Jahr 943 sollen europaweit etwa 40.000 Menschen zum Opfer gefallen sein, vorwiegend in Frankreich und Spanien. Trotz des bereits in der Antike vermuteten Zusammenhangs der Erkrankung mit befallenem Getreide wurden erst nach neuerlichen Epidemien 1716–1717 in Dresden sowie in den Jahren 1770-1777 in ganz Europa gesetzgeberische Maßnahmen ergriffen. Dennoch kam es noch in den Jahren 1926/1927 in der Sowjetunion zu Massenver-giftungen mit über 11.000 Toten. In Deutschland konnte zwar im Jahr 1985 noch eine Vergiftung auf mutterkornhaltiges Müsli zurückgeführt werden, dennoch ist die Rohstoffsicherheit heute gewährleistet, was das früher bessere Brot doch sehr relativiert.

Die Bedingungen des Brotbackens

Hygiene stand früher ebenfalls nicht im Vordergrund. Eine Berliner Polizeiverordnung über den Betrieb von Bäckereien aus dem Jahr 1908 sah u.a. das Aufstellen und die tägliche Reinigung von Spucknäpfen vor, zudem die wöchentliche Ausgabe von Handtüchern und das Wechseln der Bettwäsche der Bäcker alle vier Wochen.[1] Außerdem untersagte sie die Teigknetung mit den Füßen, was die Vermutung nahelegt, dass entsprechender Regelungsbedarf bestand. Haustiere in der Backstube waren noch sehr lange eher die Regel als die Ausnahme und selbstverständlich wurde beim Backen damals kräftig geraucht.

Fazit

Die Aussage, dass das Brot früher besser war, entbehrt also jeder Grundlage. Jedoch verbindet so mancher die eigene Kindheit bei den Eltern oder Großeltern mit entsprechend angenehmen Emotionen. Weil diese deutlich mehr Brot gegessen haben als heute (übrigens ohne davon dick zu werden), wird insbesondere das damals noch gemeinsam zelebrierte Abendbrot oft mit sehr angenehmen Emotionen verbunden. Aus dem gleichen Grund schmeckt auch ein Baguette im Urlaub in Südfrankreich stets besser als eines bei Regenwetter in der eigenen Küche. Dies und die vielen Medienberichte von der angeblich vielen Chemie im Brot könnten Grund für die Aussagen sein, dass Brot früher besser gewesen sei.

Doch sogar das für seine regelmäßigen Skandalberichte zu Brot bekannte Stern-Magazin, das noch im Jahr 2017 mit dem Titel „Das Märchen vom guten deutschen Brot“ polterte, musste in seiner Ausgabe vom 16.07.2020 eingestehen: „Das Grundnahrungsmittel Brot leistet einen entscheidenden und ziemlich einzigartigen Beitrag zur ausgewogenen und gesunden Ernährung – und wird es weiterhin tun“. Auch der wissenschaftliche Beirat des Deutschen Brotinstituts bestätigt: „Das heutige Brot ist das qualitativ beste Brot in der gesamten Menschheitsgeschichte.“ Beiden Aussagen ist nichts hinzu zu fügen.

(Überarbeitung des am 18. August 2015 geschriebenen Original-Blogbeitrags, Stand 01.08.2020)

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Warum die Steinzeit-Diät „Paleo“ irrt https://www.brotexperte.de/brot-in-der-ernaehrung/paleo/ Mon, 28 Mar 2016 14:50:59 +0000 http://wp12181020.server-he.de/www-bkbe-de/?p=244 Erstaunliches zu unseren Vorfahren. Oder: Warum die Paläo-Diät irrt…

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Erstaunliches zu unseren Vorfahren. Oder: Warum die Steinzeit-Diät Paleo (auch „Paläo“) irrt…

Nicht wenige sogenannte Ernährungsexperten leben davon, dass sie unsere traditionellen Ernährungsgewohnheiten permanent in Frage stellen, durch unsachliche Auslegung von Studien vermeintlich Unglaubliches zu Tage fördern und in Form immer neuer Wunderdiäten oder Bücher thematisieren. Zahlreiche Medien flankieren dies mit Blick auf Auflage oder Einschaltquote gerne, was die Unsicherheit der Menschen befördert und Ängste auslöst: „Ernähre ich mich derzeit womöglich falsch? Muss ich mich anders ernähren?“

So geht regelmäßig eine u.a. als „Steinzeit-Diät“ oder „Paleo-Diät“ bekannt gewordene Ernährungsform durch die Gazetten. Sie wird von der These getragen, dass der menschliche Körper aus Sicht der Evolution nur bedingt auf die heutige Ernährung eingestellt ist. Das Credo der Paleo-Jünger lautet: „Nur wenn Du es pflücken oder töten kannst, darfst Du es essen.“ Kohlenhydrate sind unerwünscht und demzufolge sind auch Getreideprodukte wie Brot tabu.

Was auf den ersten Blick logisch klingt, hält keiner kritischen Überprüfung Stand. In der Tat war der Neandertaler Fleischfresser, wie eine Untersuchung des Neandertaler-Fossils im Rheinischen Landesmuseum Bonn bestätigt. Obwohl dieser entlang des Flusses Düssel gelebt hat, verschmähte er Fisch und aß auch kaum Kohlenhydrate. Weitere Studien aus Frankreich, Belgien und Kroatien bestätigten dies. Die Ernährung der Neandertaler war demnach mit jener von Wölfen vergleichbar. Sie bestand zu 90 Prozent aus Fleisch.[1]

Wer sich hierdurch in der These bestätigt fühlt, dass wir alle von Haus aus Fleischfresser sind, übersieht den maßgeblichen Umstand, dass die Neandertaler keinesfalls unsere Vorfahren, sondern vor rund 30.000 Jahren ausgestorben sind. Dies hat nach Ansicht von seriösen Wissenschaftlern auch damit zu tun, dass sie eben nicht – wie unsere Vorfahren – auf Brei und später auf Brot gesetzt haben. Denn Getreide ist sehr energiereich, was für die Gehirnentwicklung wichtig war und ist. Das Gehirn ernährt sich ausschließlich von Kohlenhydraten! Zudem lässt sich Getreide im Gegensatz zu Fleisch bestens lagern und transportieren. Unser Vorfahren haben gerade wegen ihrer Brotkultur überlebt und gut entwickelt, die Neandertaler als Fleischfresser nicht.

Erkenntnisse aus Ausgrabungen bestätigen diese These. Anhand von 30.000 Jahre alten Steinwerkzeugen aus Italien, Russland und der Tschechischen Republik, deren Abnutzungsspuren und mikroskopischen Analysen wurde belegt, dass damit Mehl hergestellt wurde und dieses maßgeblich zur Ernährung beitrug.[2] Schon vor 30.000 Jahren! In Jordanien haben Forscher etwa 11.000 Jahre alte Gebäude ausgegraben, die nachweislich als Kornspeicher genutzt wurden.[3] Geht man von einem durchschnittlichen Generationenabstand von 20 Jahren aus, was früher vermutlich realistisch war, bedeutet dies, dass wir uns schon seit mindestens 1.500 Generationen von Getreide ernähren. Schon seit mindestens 22.000 Jahren wird Getreide auch in gebackener Form verzehrt. Die Menschen ernähren sich also schon seit mindestens tausend Generationen von Brot![4] Die Grundannahme der „Steinzeit-Diät“ Paleo ist also falsch.

Es gibt viele weitere Gründe, warum Paleo irrt: 1. Die Pflanzen und Früchte, die heute angebaut werden oder wild wachsen, stimmen genetisch kaum noch mit jenen in der Steinzeit überein. 2. Es ist gar nicht möglich, weltweit sieben Milliarden Menschen ohne Brot zu ernähren. Ein Fünftel aller weltweit verzehrten Kalorien werden alleine durch den Weizen abgedeckt und die Erzeugung der gleichen Kalorienanzahl in Form von Fleisch würde ein Vielfaches der bestehenden Agrarfläche benötigen – von den Auswirkungen auf die Umwelt durch noch intensivere Massentierhaltung einmal ganz abgesehen. 3. Es gibt viele gesundheitliche, ökologische und ethische Aspekte, den Fleischkonsum nicht zu erhöhen.

„Ich ernähre mich nach den Paleo-Regeln, mir geht es gut dabei und ich habe sogar abgenommen!“. Kann sein, ganz herzlichen Glückwunsch. Doch viele Ernährungserfolge basieren lediglich auf dem Placebo-Effekt, sprich: wenn man fest daran glaubt, dann hilft es tatsächlich. Und spätestens, wenn die strikte Nahrungskontrolle laut Paleo nicht mehr durchzuhalten ist, weil der Körper zu Recht wieder Brot und andere „verbotene“ verlangt, wartet der Jojo-Effekt. Dieser Tat kommt, denn schließlich bedeutet Ernährung nicht nur die kontrollierte Zuführung von Nährstoffen, sondern immer auch Geselligkeit und Genuss.

Die Steinzeit-Diät Paleo ist daher ein Trend, der aus meiner Sicht nicht nachhaltig sein kann. Es gibt bereits Gegentrends wie z.B. High-Carb

Zur weiteren Vertiefung zum Thema Paleo empfehle ich diesen Bericht bei Zeit Online.

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Megatrend High Carb: Freispruch für’s Brot https://www.brotexperte.de/brot-in-der-ernaehrung/megatrend-high-carb/ Sat, 13 Feb 2016 10:17:30 +0000 https://www.brotexperte.de/?p=911 "Low Carb" hat endlich ausgedient. Stars wie Beyoncé Knowles ernähren sich jetzt "High Carb", mit besonders viel Brot. Wissenschaftler geben ihnen recht...

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„Low Carb“ hat endlich ausgedient. Stars wie Beyoncé Knowles ernähren sich jetzt „High Carb“, mit besonders viel Brot. Wissenschaftler geben ihnen recht…

Lediglich drei Makronährstoffe dienen der menschlichen Ernährung: Kohlenhydrate, Fette und Proteine. Ernährungswissenschaftler sind sich einig, dass die Kohlenhydrate hierbei die größte Bedeutung haben und dass diese mindestens 50 % der Nahrungsaufnahme ausmachen sollen. Dabei macht einen deutlichen Unterschied, ob man Kohlenhydrate in Form von Zucker zu sich nimmt oder als wertvolle langkettige Kohlenhydrate aus Stärke und Ballaststoffen, wie sie im Brot zu finden sind.

Leider lassen sich Menschen zuweilen durch „Ernährungstrends“ verunsichern und von ihrem natürlichen und gesunden Verhalten abbringen. So wurden eines Tages alle Kohlenhydrate pauschal verteufelt und die Menschen fingen an, diese einzuschränken oder gar zu streichen. Diesen Trend nannte man „Low Carb“ oder „No Carb“ (Carb = Abkürzung für Carbohydrates, engl. für Kohlenhydrate). Was blieb? Nur Fett und Eiweiß! Ob das gesund war? Natürlich nicht!

Dank Schlank im Schlaf und anderer Publikationen, die Kohlenhydrate am Abend oder insgesamt verteufelten, haben Ernährungswissenschaftler ein zunehmendes Ungleichgewicht des Kalorienprofils festgestellt: der Anteil an Kalorien aus fett- und eiweißreichen Lebensmitteln hat zugenommen. Damit haben sich die Menschen immer weiter von den wissenschaftlichen Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung entfernt, bei der 50 % bis 55 % des Kalorienbedarfs pro Tag mit Kohlenhydraten, 10 % bis 15 % mit Eiweiß (Proteinen) und die verbleibenden 30 % bis 35 % mit Fett gedeckt werden sollen.[1]

Nun also alles auf Anfang: Die langjährige Verteufelung der Kohlenhydrate ist offenbar vorbei. Der neuste Trend heißt „High Carb“ = viele Kohlenhydrate. Dieser wird u.a. im Buch „Die High-Carb-Diät“ des amerikanischen Internisten John A. McDougall publiziert und Ernährungsmagazine wie z.B. EatSmarter (Ausgabe 1/2016) tragen die Botschaft eiligst weiter, weil sich nichts so gut verkauft wie eine Botschaft, die Menschen irritiert und verunsichert. Demnach sind Stars wie z.B. Beyoncé Knowles bereits auf die neue, in 2015 erstmals publizierte Ernährungsweise umgestiegen und eine Ernährungswissenschaftlerin weist in besagtem Heft (zu Recht) darauf hin, dass auch der Trend, nach 18 Uhr keine Kohlenhydrate mehr zu essen, jeder Grundlage entbehrt. Der „Dickmacher Brot“ ist nun also wieder ein Schlankmacher!

So schön die neue Botschaft für stolze Bäckermeister und Brotliebhaber wie mich klingt, muss diese dennoch kritisch hinterfragt werden: Denn statt der wissenschaftlich empfohlenen 50 – 55 % Kohlenhydrate sollen es bei „High Carb“ nun 70 % Kohlenhydrate sein, außerdem könne man nur mit den „richtigen“ Kohlenhydraten abnehmen. Damit werden helle Melle erneut verteufelt – zu Unrecht, wie Du in diesem Beitrag hier nachlesen kannst.

Auch wenn „High Carb“ aus wissenschaftlicher Sicht sinnvoller ist als „Low Carb“, bleibe ich bei meiner skeptischen Haltung zu jeder Form von Ernährungstrends. Die große Bedeutung des Brotes für die menschliche Ernährung steht ohnehin völlig außer Frage. Nicht nur für mich, sondern auch für die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO), welche nicht von Trends, sondern von Steuergeldern leben und ihre Ernährungsempfehlungen daher nicht ständig ändern müssen.

Fakt ist: man kann mit jeder Form von Ernährung abnehmen, sofern man dabei die Kalorienzufuhr beschränkt. Sogar eine Brot-Diät ist möglich. Diese stand im Jahr 1978 schon auf der Titelseite der BILD, wo Brot als der neue „Schlankmacher“ gefeiert wurde. Dank „High Carb“ Trend ist es wieder so weit: Brot is back!

„High Carb“ belegt, dass „Low Carb“ und auch der Verzicht auf Kohlenhydrate am Abend („Schlank im Schlaf“) völlig unsinnig waren. Denn die Menschen hatten hierdurch nur sehr selten einen wirklich nachhaltigen Effekt auf der Waage, weil die Alternativen Fett und Eiweiß dauerhaft kaum durchzuhalten waren. Ganz sicher war bei „Low Carb“ nur der große Verlust an Lebensqualität, durch sinnlosen Verzicht auf traditionelle Mahlzeiten wie z.B. leckere Brotzeiten oder das Abendbrot.

Fazit: High Carb geht in die richtige Richtung, doch eigentlich braucht es keiner Ernährungstrends, um maßvoll zu essen, worauf der Körper Lust hat. Auch und gerade viel Brot. Ganz ohne schlechtes Gewissen!

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Brot in der Ernährung https://www.brotexperte.de/brot-in-der-ernaehrung/ernaehrung-mit-brot/ Sun, 27 Sep 2015 10:05:38 +0000 http://wp12181020.server-he.de/www-bkbe-de/?p=144 Welchen Wert Brot in der Ernährung wirklich spielt...

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Warum es keine gute Idee ist, auf Brot in der Ernährung zu verzichten.

Die Bedeutung des menschlichen Darms für das Immunsystem, aber auch die gesamte Gesundheit bis hin zur Psyche ist durch den Bestseller „Darm mit Charme“ von Giulia Enders ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Als das wichtigste Element für einen fitten Darm gelten unverdauliche Pflanzenfasern, Ballaststoffe genannt. Sie sorgen gewissermaßen dafür, dass der Darm sich optimal bewegen und den Speisebrei voranschieben kann – eine Art Massage von innen. Ballaststoffe haben einen hohen Sättigungseffekt, weil sie erst im Dickdarm verstoffwechselt werden. Sie sind Nahrung für die Darmbakterien und reinigen den Darm. Zudem tragen die Ballaststoffe zur nötigen Füllung bei, die am Ende das Signal auslöst, den Darm zu entleeren.

Doch damit ist der gesundheitliche Wert der Ballaststoffe bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Diese haben auch einen cholesterinsenkenden Effekt [1], verringern das Risiko eines Herzinfarktes [2], reduzieren die Ausbildung von Divertikeln (Ausstülpungen der Darmschleimhaut) und senken die glykämische Last, was für Diabetiker sehr förderlich ist. Denn aus ballaststoffreicher Nahrung werden die Kohlenhydrate im Darm langsamer aufgenommen. Nebenbei regt eine ballaststoffreiche Ernährung zum ausgiebigen Kauen an, was Zahnkaries vorbeugt [3]. Zudem belegt eine Studie, dass eine ballaststoffreiche Ernährung das Darmkrebsrisiko um ca. 40 Prozent senkt [4].

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, täglich mindestens 30 Gramm Ballaststoffe zu sich zu nehmen. Die letzte nationale Verzehrsstudie zeigte jedoch, dass 68 % der Männer und 75 % der Frauen deutlich weniger Ballaststoffe zu sich nehmen [5].

„Ok“, wirst Du dir denken: „Ich sollte mehr Ballaststoffe zu mir nehmen. Doch wie?“ Nun, ganz einfach: Ballaststoffe kommen unter anderem in Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten vor, die daher nicht umsonst als gesund gelten. Doch der unbestritten wichtigste Lieferant für Ballaststoffe ist: Brot! Und dies gilt keinesfalls nur für Vollkornbrot. Schon ein normales Roggenmischbrot enthält 6 g Ballaststoffe je 100 g. Um die gleiche Menge anderweitig aufzunehmen, müsstest Du z.B. 350 g Pflaumen oder 375 g Salat verzehren. Die klare Brotschaft: mehr Brot in der Ernährung!

Die in der Bevölkerung weitgehend unbekannte Wahrheit ist, dass Getreideprodukte wie Brot für die Ballaststoffaufnahme von entscheidender Bedeutung sind und dies kaum anderweitig kompensiert werden kann. Sogar ein normales Weizenbrötchen aus hellem Mehl hat mit 3,4 % Ballaststoffanteil deutlich mehr als ein Apfel (2,3 %), ist also keinesfalls so „wertlos“ wie viele glauben.

Doch die gesundheitliche Wirkung von Brot in der Ernährung lässt sich nicht alleine auf die Ballaststoffe beschränken. Brot ist auch Hauptlieferant vieler Vitamine und Mineralstoffe. So ist Getreide der wichtigste und fast einzige Lieferant der B-Vitamine, und hier vor allem des Thiamins (Vitamin B1). Dieses hat eine große Bedeutung für unseren Nervenstoffwechsel und die Gesundheit des Nervensystems. Und zum anderen ist es nicht zu widerlegen, daß die Blüte der Menschheit dann begann, als sie sich vom nomadisierenden Jäger- und Sammler zum Getreideanbauenden und -verzehrenden Bewohner von Siedlungen weiter entwickelte.

Ein weiterer gesundheitlicher Effekt kommt durch viele einfache und mehrfach ungesättigte Fettsäuren im Brot. Diese erhalten Funktion und Elastizität der Zellmembranen (gewissermaßen Bodylotion von innen) und wirken ganzheitlich auf die Gesundheit, etwa auch durch die Senkung von Entzündungswerten und des Cholesterinspiegels. Ja, sie vermindern sogar Depressionen und senken das Risiko für einen Herzinfarkt [6]. Einfache und mehrfach ungesättigte Fettsäuren kommen in verschiedenen Lebensmitteln vor, doch wer ernährt sich schon maßgeblich von Fisch, Distelöl und Co? Hier ist das Brot eine optimale Alternative, die sich am besten in die tägliche Ernährung integrieren lässt und im Idealfall nie dort verschwunden ist. Insbesondere Brotsorten mit Ölsaaten wie z.B. Sonnenblumenkerne oder mit Nüssen tragen sehr zur Versorgung mit einfachen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren bei, plus (wie gesagt) mit Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und mehr.

Je besser man sich informiert, umso mehr festigt sich die Erkenntnis, wie sehr Brot zu unserer Gesundheit beiträgt. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstreichen die Bedeutung von Brot in der Ernährung. Dem ist nichts hinzu zu fügen.

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Vom Wert des Vollkornbrotes https://www.brotexperte.de/brot-in-der-ernaehrung/vom-wert-des-vollkornbrotes/ Sat, 29 Aug 2015 23:21:37 +0000 http://wp12181020.server-he.de/www-bkbe-de/?p=566 Über erstaunliche Gesundheitseffekte und warum Vollkornbrote nicht zwingend gesünder sein müssen…

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Über erstaunliche Gesundheitseffekte und warum Vollkornbrote nicht zwingend gesünder sein müssen…

Vollkornbrot enthält viele Schalenanteile von den Randschichten des Getreidekorns, also mehr Ballaststoffe, die als besonders wertvoll gelten. Dazu kommen wertvolle Öle durch den Keimling. Dabei ist es egal, ob das Vollkornbrot aus grobem Vollkornschrot oder fein gemahlenem Vollkornmehl besteht. Entscheidend ist, dass das volle Korn vermahlen und gebacken wurde.

Vollkorn bietet eine Vielzahl an Nährstoffen wie z.B. Vitamin E, den Vitamin B-Komplex und Mineralstoffe wie Selen, Zink, Kupfer, Eisen, Magnesium und Phosphor. Zusätzlich dazu enthält Vollkorn Proteine, komplexe Kohlenhydrate und Schutzsubstanzen wie Lignan, ein Phyto-Östrogen, das eine Schutzwirkung gegen Krebs und Herzerkrankungen haben soll. Das Zusammenspiel all dieser Nährstoffe schützt den menschlichen Körper vor Erkrankungen. So haben groß angelegte Studien gezeigt, dass der regelmäßige Verzehr von Vollkorngetreide das Herzinfarktrisiko und das Risiko bestimmter Krebsarten um bis zu 30 % senken kann. Eine Schutzeffekt von Vollkornprodukten gegen Krebs, insbesondere gegen Darmkrebs, wird auf den hohen Gehalt fermentierbarer Kohlenhydrate zurückgeführt.[1]

Dies bedeutet aber nicht, dass Vollkornmehle pauschal gesünder sind. So verträgt längst nicht jeder Mensch die Schalenbestandteile darin. Nicht umsonst haben alle großen menschlichen Kulturen, die Getreide anbauten, daraus lieber Weißmehl hergestellt. Denn im Gegensatz zu Tieren wie z.B. Hühnern kann der menschliche Körper die natürlichen Schutzstoffe in den äußeren Randschichten des vollen Korns nicht aufschließen. Dies führt gelegentlich zu Verdauungsproblemen. Ein guter Bäcker weiß diesen Umstand durch lange Teigführungen und insbesondere auch Sauerteigführungen auszugleichen.

Letztlich bewahrheitet sich auch hier die alte Weisheit, dass jede Form von Dogmatismus in der Ernährung wenig hilfreich ist. Ein gesunder Körper weiß am besten, was ihm gut tut, und äußert dies durch einen entsprechenden Hunger auf bestimmte Lebensmittel. Ansonsten gilt das Prinzip „ausgewogene Mischkost“: neben einer guten Scheibe Vollkornbrot darf es gerne auch mal ein leckeres Weizenbrot oder Brötchen sein.

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Die Bedeutung des Frühstücks https://www.brotexperte.de/brot-in-der-ernaehrung/die-bedeutung-des-fruehstuecks/ Sat, 29 Aug 2015 23:18:08 +0000 http://wp12181020.server-he.de/www-bkbe-de/?p=563 Warum es eine keine gute Idee ist, auf das Frühstück zu verzichten…

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Warum es eine keine gute Idee ist, auf das Frühstück zu verzichten…

Es ist erschreckend, wie viele Kinder morgens ohne Frühstück zur Schule geschickt werden. Auch viele Erwachsene schlafen heute lieber etwas länger und sparen sich die Zeit für ein Frühstück bzw. kompensieren dieses im Laufe des Vormittags durch zugeführte Snacks. Das gemeinsame Frühstück in der Familie ist oft nur noch ein Wochenend-Ritual. Doch schon ein alter Ernährungs-Leitspruch besagt: „Frühstücke wie ein Kaiser, iss zu Mittag wie ein König, iss abends wie ein Bettelmann“.

Im englischen Sprachraum heißt das Frühstück „breakfast“. Diese Bezeichnung beschreibt genau, worum es geht: nämlich „breaking the fast“, also „das Fasten durchbrechen“. Denn zwischen dem Abendessen und dem Frühstück liegen oft 10 – 12 Stunden ohne Nahrungsaufnahme. In dieser Zeit fällt der Energielevel ab. Die erste Mahlzeit des Tages ist für den menschlichen Körper also von ganz besonderer Bedeutung, da sie Körper und Geist mit Nährstoffen versorgt und die Speicher wieder füllt. Das Frühstück sollte dabei 15 – 20 % der täglichen Nahrungsaufnahme ausmachen.

Eine groß angelegte, internationale wissenschaftliche Studie belegt zweifelsfrei, dass das Frühstück die Qualität der gesamten täglichen Ernährung verbessert, den Stoffwechsel in Balance hält und die geistige Leistung über den gesamten Tag fördert. Diese Vorteile haben sowohl kurz- wie langfristige positive Effekte auf die Gesundheit.[1]

In dem 2008 veröffentlichten Bericht der Universität von Edinburgh und der Weltgesundheitsorganisation WHO heißt es: “Ein regelmäßiges Frühstück ist Teil eines gesunden Ernährungsplans, der als wesentlicher Faktor eines insgesamt gesunden Lebensstils angesehen wird. Das Frühstück trägt zu Qualität und Quantität der täglichen Ernährung eines Menschen bei. Zahlreiche Studien bestätigen, dass jemand, der sich ausgewogen ernähren will, nicht auf das Frühstück verzichten sollte.“[2]

Laut einer Studie der italienischen Gesellschaft für Ernährung ist bei einem regelmäßigen Frühstück zudem die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Richtwerte für die empfohlene Tageszufuhr von Mikronährstoffen erreicht werden. Parallel sinkt mit regelmäßigem Frühstück das Risiko für Übergewicht, Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes. Es wird vermutet, dass die entsprechenden Risikofaktoren durch die Nahrungsaufnahme am Morgen besser kontrolliert werden.[3]

Die Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig frühstücken, eine ausgewogenere Lebensweise verfolgen. Sie essen insgesamt mehr Obst und Gemüse, nehmen mehr essentielle Nährstoffe auf und bewegen sich mehr. Personen, die frühstücken, sind zudem eher schlanker als Personen, die das Frühstück auslassen, um Kalorien zu sparen.

Das Frühstück ist darüber hinaus eine gute Gelegenheit, im Familienkreis zusammen zu kommen. Dies sollte trotz „Termindruck“ durch Arbeit und Schule auch konsequent praktiziert werden. Wer ein nahrhaftes, auf Backwaren basiertes Frühstück isst und das von Kindheit an lernt, der entwickelt gute Essgewohnheiten, die er ein Leben lang bewahren wird.

Wenn das Frühstück also aus Zeitgründen oder aus Gründen des Kaloriensparens „ausgelassen“ wird, erreicht man damit keinesfalls positive Effekte. Ganz im Gegenteil.

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